Vall de Bóquer

Am Kreisverkehr der Ma-2200 und der Avinguda de Bocchoris gibt es einen Schotterparkplatz. Ein Schild weist auf den Cami de Bóquer hin, dem wir folgen. Ein Eisentor kann für Wanderer geöffnet werden. Kurze Zeit später stehen wir vor der Finca Bóquer. Das Gebäude scheint intakt, auch wenn die eine oder andere Reparatur dringend nötig wäre.

Bocchoris

Der Weg führt in das Tal hinein, Wilde Ziegen sind zu hören und zu sehen. Ein alter Wasserkanal taucht an einem Felsen auf. Hinter dem Felsdurchlass weist eine Tafel auf die alte Tayalot-Siedlung Bocchoris hin. Bocchoris war eines der bedeutendsten megalitischen Dörfer der Insel. Es wurde ungefähr 1.000 Jahre v. Chr. errichtet. Verschiedene Keramikscherben und Eisenstücke wurden gefunden. Ein großer Teil der Siedler waren Krieger, bewaffnet mit Schleudern. Auch wenn manche Quellen nahelegen, dass Bocchorum noch existierte, wurde der Ort durch das 123 n. Chr. vom Konsul Quintus Caecilius Metelus gegründete Pollentia absorbiert. Vom Weg aus ist die Siedlung nicht zu sehen, ein Abstieg ist durch Stacheldraht unterbunden.

Vogelwelt

Durch die Nähe zum Meer und die vielen Klippen finden sich im Tal unterschiedliche Vogelarten. Der Eleonore-Falke, der Mönchsgeier, der Rotmilan, die Mittelmeer- und Korallenmöwe sowie der Kormoran können mit etwas Glück beobachtet werden.

Vegetation

Das Tal ist ein typisches Beispiel für die ursprüngliche Küstenvegetation. Es dominieren Diss, die mediterrane Zwergpalme und die Aleppo-Kiefer. Zwischendurch finden sich wilde Pistazien, schwachdorniger Gamander, der oft kugelförmige Balearen-Tragant, Rosmarin, raue Stechwinde, Balearen-Johanniskraut und verschiedene Sorten von Lavendel. Die Kräuter haben ein intensives Aroma.

Cala de Bóquer

Ein kleiner Kiesstrand erstreckt sich in der Bucht, das Wasser ist klar, leider liegt sehr viel angeschwemmter Müll herum. Wilde Ziegen versuchen, mitgebrachte Lebensmittel zu ergattern.

Die Bucht Cala Bóquer
Die Bucht Cala Bóquer

Der Rückweg erfolgt auf derselben Route. Auf den letzten 100-200 Meter von und zur Bucht ist kein richtiger Weg erkennbar, man läuft einfach nach Gutdünken.