Pollença

Der Ort Pollença befindet sich an den östlichen Ausläufern der Serra Tramuntana im Nordosten Mallorcas. Der Ortskern ist von kleinen Straßen und Gassen durchzogen und teilweise für Autos gesperrt. Im November findet ein Markt für Kunsthandwerk auf dem Plaça Major statt.

Parroquia de la Mare de Deu dels Angels

Die Pfarrkirche Parroquia de la Mare de Deu dels Angels wurde 1236 kurz nach der Eroberung Mallorcas durch Jaume I. von Aragonien gegründet. Bereits vier Jahre später erhielten die Tempelritter ein großes Gebiet im Norden Mallorcas. Um diese Kirche herum entwickelte sich die Stadt Pollença.

Nach der Auflösung des Templerordens im Jahr 1312 gingen alle seine Besitztümer, darunter auch diese Kirche, in den Besitz des Hospitalordens über, der später als Malteserorden bekannt wurde, und dort blieb sie bis 1836. Der damalige König Jakob II. nutzte jedoch diesen Eigentümerwechsel, um einen Teil der Macht zurückzugewinnen, die sein Vorgänger ursprünglich den Templern übertragen hatte und die diese fast uneingeschränkt ausübten, was zu großer Unzufriedenheit in der Bevölkerung führte.

Von dem ursprünglichen Bau sind nur noch Teile des Glockenturms erhalten. Das heutige Gebäude wurde zwischen 1714 und 1790 errichtet. Die Kirche hat einen basilikalem Grundriss mit Seitenkapellen. Am Hauptaltar befindet sich das herausragendste Werk der Kirche, ein barockes Altarbild, das der Mare de Déu dels Àngels gewidmet ist und zwischen 1752 und 1764 von dem mallorquinischen Bildhauer Pere Joan Obrador geschaffen wurde.

Ebenfalls an den Seiten befinden sich vierzehn große Quadrate, die den Kreuzweg darstellen. Acht dieser Bilder stammen von dem Argentinier Atilio Boveri, einem der berühmten Maler, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Pollença niederließen, angezogen vom Licht und der Ruhe. Ein Teil seiner Werke ist auch im Museum von Pollença zu sehen.

Der heutige Hauptaltar wurde um 1800 als Ersatz aufgestellt. In der Mitte des Altars befindet sich die Statue Maria der Engel. Sie wurde von Miguel Arcas Pons geschaffen. Flankiert wird die Statue von Erzengel Michal und dem heiligen Karl Borromäus auf der einen, sowie Erzengel Rafael und der heilige Johannes Nepomuk.

Joan Bennàssar

Von der Pfarrkirche laufen wir die Carrer de n'Antoni Maura in Richtung Nordosten und erreichen die Treppe zum Kalvarienberg. Am Anfang der Treppe ist die Statue Madonna von Joan Bennàssar aufgestellt. Die Skulptur wurde 2015 erschaffen. Der Künstler lebt und arbeitet auf Mallorca. Seine Skulpturen sind überall auf der Insel zu finden.

Eglésia del Calvari

Vom Ortszentrum Pollencas führt eine Treppe mit 365 Stufen hinauf zur Kapelle. Jede Stufe symbolisiert einen Tag des Jahres und der Aufstieg steht für Buße und Befreiung von den Sünden. Die Treppe wird im unteren Bereich von Läden und Privathäusern gesäumt und im oberen Bereich auf beiden Seiten von Zypressen begleitet. Darüber hinaus erinnern 14 steinerne Kreuze entlang der Treppe an das Leiden Christi.

Der Kalvarienberg diente anfangs als Gerichtsplatz und war Standort eines Galgens. Um 1650 wurde hier die erste Kapelle errichtet, um die gotische Skulpturengruppe Muttergottes unter dem Kreuz aufzunehmen. Die Einweihung der heutigen barocken Kapelle Eglesia del Calvari fand im Jahr 1799 statt. Sie ist außerdem aus Sandstein errichtet. besitzt ein Tonnengewölbe und ist über dem Eingang von einem Glockengiebel gekrönt. Im Jahr 1952 erhielt das Innere seine heutige Form. Der Innenraum enthält einige Bänke, zwei Bilder sowie einen schlichten Altar.

Mirador del Calvari

Von der Aussichtsplattform Mirador del Calvari in unmittelbarer Nähe kann man vom  den Ort, die östlichen Ausläufern der Serra de Tramuntana und das Cap de Fermentor sehen.

Blick auf Pollença vom Mirador del Calvari
Blick auf Pollença vom Mirador del Calvari

Font del Lleó

Der Brunnen wurd 1813 errichtet, um die wachsende Bevölkerung mit ausreichend Wasser zu versorgen. Er war die erste öffentliche Wasserquelle in Pollença. Ursprünglich strömte das Wasser aus einem Löwenkopf aus Stein. Der Stein wurde bei Reparaturarbeiten zerstört und durch einen Bronzekopf ersetzt.

Pont Roma

Die Steinbrücke überspannt den Fluß Sant Jordi. Bis in das 20. Jahrhundert war dies die einzige  Möglichkeit, den Fluß bei Hochwasser zu überqueren. Ob die Brücke römischen Ursprungs ist oder doch erst aus dem Mittelalter stammt, ist umstritten. Hier endet auch der Fernwanderweg GR-221 durch die Serra de Tramuntana.